Psychosomatische Medizin und Psychotherapie: Einführung und eine kurze Geschichte

Psychosomatische Medizin und Psychotherapie: Einführung und eine kurze Geschichte
Psychosomatische Medizin und Psychotherapie: Einführung und eine kurze Geschichte

Zusammenfassung

Die deutsche psychosomatische Medizin hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich weiterentwickelt und verbindet ihre beiden Traditionen der integrierten Psychosomatik in der Inneren Medizin und der Betonung psychotherapeutischer/psychiatrischer Ansätze in verschiedenen klinischen Bereichen. Sie profitiert von ihrer institutionellen Unabhängigkeit und von der Gesundheitsreform. Die störungsorientierte Psychotherapie ist eine Schlüsselmethode in der klinischen Praxis und wird in Verbindung mit anderen Therapieformen eingesetzt.

Eine nicht-reduktionistische Sichtweise der Interaktionen von (kranken) Menschen mit ihrer Umwelt ist als konzeptionelle Grundlage für empirische Untersuchungen von entscheidender Bedeutung. In Deutschland hat sich ein Modell der Psychosomatischen Medizin etabliert, das psychotherapeutische Verfahren konzeptualisiert und in die klinische Praxis einbezieht. Dies hat dazu geführt, dass viele Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie einen Weg gefunden haben, bio-psycho-soziale Medizin im Gesundheitssystem des Landes zu praktizieren.


Hintergrund

In diesem Kapitel wird der aktuelle Stand der psychosomatischen Medizin in Deutschland sowie ihre historische Entwicklung dargestellt. In der deutschen Psychosomatik sind verschiedene Vorläufer der modernen bio-psycho-sozialen Medizin zu finden. Es ist faszinierend, ihre historischen Umstände in einem Land kennen zu lernen, in dem das nationale Gesundheitssystem eine bemerkenswerte Integration erreicht hat. Das Zusammenspiel von Psyche, Körper und sozialem Umfeld wurde in der integrativen psychosomatischen Medizin, die ursprünglich in der Inneren Medizin entstanden ist, aufgegriffen.

intensivkurs psychiatrie und psychotherapie
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Geschichte

Seit der Zeit der so genannten romantischen Medizin an der Wende zum 19. Jahrhundert gibt es in Deutschland ein Erbe des ganzheitlichen Denkens (H. Heinroth, G. Carus).

Der Fokus lag auf der Einheit von Körper und Geist, und er war spekulativ und mystisch. Es gab eine Faszination für die "dunkle Seite der Seele", das Unbewusste und die Träume, die Denker wie A. Schopenhauer, der sich mit dem Begriff des Unbewussten beschäftigte, widerspiegelten. In der Mitte des Jahrhunderts entstand eine stark wissenschaftlich geprägte Medizin, die mit den Namen von W. Griesinger und R. Virchow verbunden ist, die beide an den sozialen Elementen der Medizin interessiert waren.

Dieses Gespräch über Biomedizin, Psychomedizin und Sozialmedizin ist nie zu Ende gegangen. Trotz des enormen Fortschritts der wissenschaftlichen Medizin brach gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts eine philosophisch motivierte Kontroverse aus. Sie dauerte bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts an und konzentrierte sich auf Probleme der Beziehung zwischen Körper und Geist sowie Materie und Seele.

Der Übergang von der Philosophie und Psychologie (Wundt, 1896) zur Medizin war zu dieser Zeit äußerst eng. Es ist bemerkenswert, dass die Phänomenologie (E. Husserl), die Existenzphilosophie (M. Heidegger) und die Hermeneutik (M. Heidegger) alle den Begriff "Anthropologie" verwendeten, um das Wesen des Menschen zu charakterisieren.

Ihre Ideen waren diesen Philosophen und Medizinern vertraut. Sie hatten einen großen Einfluss auf die psychosomatische Medizin, ebenso wie der Psychiater K. Jaspers und der Internist V. v. Weizsäcker. In diesem Umfeld entwickelte sich in Deutschland die psychosomatische Medizin als anthropologische Grundorientierung der Medizin (Medizin, die das Individuum als Ganzes und sein "Sein" in den Mittelpunkt stellt), als interdisziplinäre wissenschaftliche Annäherung an den Menschen und schließlich als Reflexion über die angewandten Methoden zur Beschreibung und Untersuchung eines Objekts unter Berücksichtigung ihrer Grenzen.

Die wissenschaftliche Medizin und das Wissen über Krankheiten waren zu dieser Zeit weit fortgeschritten, dennoch konnte L. v. Krehl (1907) feststellen: "Wir heilen keine Krankheiten, sondern kranke Menschen." Diese Integration des Menschen und seiner Umwelt scheint durch das psychosomatische Denken unterstützt zu werden.

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